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Sentou 9) Doch der Verrat schnitt tiefer

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nackmu's avatar
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Wie erstarrt stand ich im Türrahmen zwischen Flur und Arbeitszimmer. Mein Blick fiel auf einen ebenmäßigen, schlanken, nackten Rücken. Den Kopf gesenkt, fiel das blonde Haar vornüber und entblößte einen zierlichen Nacken und zarte Schultern. Meine Augen folgten dem Schwung der perfekten Silhouette, die in einem groben Leinenstoff verschwand. Darunter lugte ein Paar winziger Füße hervor, bestückt mit noch winzigeren Zehen.
Verdutzt blickte ich auf die Erscheinung und sah mich im Zimmer um. Es war der selbe Raum. Nur waren die sitzende Frau und ich die einzigen Anwesenden. „Naruto?“ Ich machte in paar Schritte vorwärts. Er musste hier doch irgendwo sein...
Die Schönheit, die ich bis eben noch als perfektes Trugbild und somit also Echo meines Tagtraums aus dem Vorratsraum wahrgenommen hatte, bewegte sich plötzlich. Sie erhob sich grazil, nur das leise Rascheln ihrer Kleidung war zu hören. Den Kopf gesenkt, drehte sie sich vorsichtig vor mir um, trat einen Schritt vor und verbeugte sich tief.

„Konbanwa1. Hajimemashite2. Wenn ich mich vorstellen darf? Nicht Naruto, Naruko desu3. Douzo yoroshiku onegaishimasu4.“ Die Nachbildung meiner Traumfrau erhob sich etwas, den Kopf immer noch gesenkt. Ich erstarrte beim Anblick ihres Nackens und dem Klang ihrer Stimme. Das war so... echt. War sie jetzt wirklich hier? Meine geschärfte Iris erfasste kleine Schweißtröpfchen auf ihrem Hals in denen sich das Licht der Kerzen brach als sie plötzlich den Kopf hob. Große blaue Augen blickten mich an. Aber irgendwie war es ein ganz anderes Blau als in meiner Vision. Im Bruchteil einer Sekunde erfasste ich über 6 verschiedene Töne und noch mindestens 3 weitere, für die ich keine Namen hatte. Und sie waren so... lebendig! Schnell schaute sie weg. Ich jedoch nicht. Ich... ich konnte nicht. Wie erstarrt klebte mein Blick ungläubig an ihr.

Sie war es! Es gab sie wirklich! Ich musste sie schon einmal gesehen haben, hatte es dann aber wieder vergessen und mein Unterbewusstsein hat sie irgendwie wieder heraufbeschworen. So musste es sein! Ja, genau! So wie sie da stand, fielen mir jetzt bestimmte Details ins Auge, die in meinem Traum anders, oder nur verschwommen gewesen waren:

Ihr Haar war natürlich nicht aus Gold und teilweise sogar ziemlich zerzaust. Sie trug es in zwei dicken, schiefen Zöpfen, die ihr nach vorn in ein rundes Gesicht fielen. Mit leuchtend roten Wangen und dichten blonden Wimpern stand die kleine Exotin verlegen vor mir und spielte mit ihren Armen, an denen ihr Blick immer noch klebte. Sie wollte etwas sagen, doch immer wieder schnappte sie den Mund unsicher zu oder kaute auf ihrer Lippe herum. Diese Unsicherheit und Nervosität irritierten mich. Die anderen Male war sie doch auch ganz natürlich gewesen, direkt und selbstbewusst. Was redete ich denn da? Das war doch nur ein Traum gewesen... Jetzt war sie endlich hier und nun das? Mir fiel auf, dass sie doch noch recht jung sein musste. Vielleicht sollte ich... ich könnte ja...
Gerade als ich etwas sagen wollte, schaute sie mich wieder an. Auch sie hatte etwas sagen wollen, war aber abrupt verstummt. Ja wie denn nun?
Auf einmal wurde mir bewusst, dass ihr Körper nur wenige Zentimeter von meinem entfernt war und ich hielt innerlich den Atem an. Waren Frauen, oder Mädchen wie sie, für gewöhnlich nicht... zurückhaltender? Sie blinzelte mir offenherzig zu und ihrem Blick schnell ausweichend, wanderte meiner unwillkürlich zu dem kleinen herzförmigen Mund, der sich nun bewegte: „Und du, gutaussehender Fremder?“ Ihre Stimme war warm und weich. Die Herzform hüpfte auf und ab, zog sich zusammen und wieder auseinander und ab und an war dieses rote Kissen mit kleinen Diamanten weißer Zähne geschmückt.
„Also?“, fragte mich das rote Kissen lächelnd, jetzt auf einmal noch näher, und irritiert blickte ich ihr wieder in die Augen. „O-namae wa nan desu ka5. Wie heißt du und... Was machst du hier so allein, des Nachts?“ Die Kerzen leuchteten wie kleine Fackeln darin und mir war auf einmal ganz schwindelig. Wurde ich etwa krank? Was war das? Der Alkohol? Ich musste... Ich musste mich setzen. Wer war sie? Irritiert ging ich an ihr vorbei, stellte die Flaschen auf dem Tisch ab und setzte mich.
"Wer zum Henker bist du und wie bist du hier herein gekomm'?", fragte ich geradeheraus. Schließlich konnte sie es nicht sein!
"Naruko. Hab ich doch schon gesagt!", sagte sie ein wenig verstimmt, besann sich dann jedoch eines besseren, "Tsunades, äh... Nichte", und damit nahm sie auch schon neben mir Platz. Nichte? Tsunade hatte nie eine...
"Was guckst du denn so bedeppert? Hat dir keiner Manieren beigebracht? Behandelt man so etwa eine Dame?" Nun, wie eine Dame verhielt sie sich nicht gerade, dachte ich, verkniff mir aber die Bemerkung. Als ich nicht antwortete, fuhr sie fort.
"Na los, biete mir wenigstens etwas von diesem äh...", sie nahm eine der leeren Flaschen in die Hand und las laut, "mizu an, wenn ich schon hier bin!" Die Art wie sie es aussprach und ihr Ausdruck ließen mich aufhorchen. Tsunade hatte nie eine Nichte erwähnt. Allerdings waren beide blond, was wirklich selten war... und sie schien zu wissen, was sich in Tsunades speziellen Flaschen befand... Nur weil die Hexe sie bisher nie erwähnt hatte musste das nicht heißen, dass sie nicht existierte. So musste ich ihr auch schon einmal begegnet sein... Wieso konnte ich mich denn nur nicht daran erinnern?...
"Wieso hast du nichts an?" Dies war eine andere und sehr offensichtliche Ungereimtheit ihres plötzliches Auftauchens. So schnell würde ich einer Fremden nicht trauen, Traumfrau, also äh... Frau aus dem Traum (!) hin oder her! Verwirrt zeigte ich auf das Tuch, das um ihren Körper gewickelt war.
"Äh, also das... Also das ist eine Art spontane Reise gewesen. Keine Zeit zum Packen. Und da ich nicht schlafen konnte, das Licht im Badehaus gesehen habe..." Die Kerzen, also doch. Naruto!... "und immer nackt schlafe", fuhr sie fort und warf mir bei der letzten Bemerkung einen kecken Blick zu, den ich mit einem Augenrollen quittierte, "da hab'ich einfach schnell irgendwas gegriffn, das im Schrank lag." Aha. "Es stört dich doch nicht, oder?"
"Mir doch egal, wie du rumläufst!", sagte ich hastig und schob mich schnell an ihr vorbei, denn irgendwie hatte sich der Abstand zwischen uns auf eine beängstigende Nähe verkleinert. Ich fischte einen sauberen Becher aus dem Schrank. Als ich ihn ihr reichen wollte, glitt er mir aus der Hand, aber zu meiner Überraschung fing sie ihn ab, bevor er auf der Tatamimatte landen konnte.
"Danke", jauchzte sie vergnügt und goss sofort Sake in meinen Becher als ich mich setzte.
"Eh, chotto6, warte!" Doch sie ignorierte mich, bediente sich anschließend selbst und hielt mir mit einem lauten 'Kampai7!' und einem breiten Grinsen ihren Becher entgegen. Misstrauisch stieß ich an und beobachtete sie aus dem Augenwinkel, während ich trank. Tsunades Nichte also. Na, wenn das mal stimmte... Sie schielte ebenfalls zu mir herüber. Gerade als ich den Becher fragend absenken wollte, griff sie blitzschnell an das Gefäß in meiner Hand, sodass ich mich verschluckte.
"Was sollte das denn?", hustete ich. Kleine Reste brennenden Sakes befanden sich in meiner Luftröhre und trieben mir Tränen in die Augen. Erschrocken schoss Naruko ebenfalls das Blut ins Gesicht.
"Moskito", sagte sie nach ein paar Sekunden pikiert.
"Ach, und du dachtest wohl ein Tod durch Ersticken wäre gnädiger als ein Insektenstich!?"
"Da wo ich herkomme können Moskitos lebensgefährliche Krankheiten übertragen, du... Blödmann!" Sie setzte eine naseweisen Blick auf: "Wenn du so willst, habe ich dir vielleicht eben das Leben gerettet." Gekünstelt nahm sie einen weiteren Schluck aus ihrem Becher.
"Vielleicht wo du herkommst, aber nicht hier! Und wo kommst du überhaupt her? Tsunade hat dich nie erwähnt!" Die kauf ich mir, kleine Besserwisserin.
"Von... woanders eben!" Wieder begann sie meinen Becher zu füllen.
"Für mich nichts mehr. Danke."
"Du kannst mich doch jetzt hier nicht alleine trinken lassen!", fiel sie mir ins Wort und reichte mir das kleine Tongefäß. "Das wäre äußerst unhöflich einem Gast gegenüber."
"Aber du bist nicht mein Gast", stellte ich trocken fest, als sie ihren Becher heftig gegen meinen stieß.
"Kampai!", sie lächelte breit. Ich nicht. "Mach dich doch ma' locker, Sasuke-kun8. Du hast doch bestimmt ein paar lustige Geschichten, die du über meine gro-h-rülps" … Stille.

Das... War das eben...? Hatte sie gerade wirklich...? Ich meine, war das eben tatsächlich ein...?
Ihr geschockter Gesichtsausdruck sprach Bände! Ohhh ja! Und statt jetzt in völliger Scham zu versinken, so wie jeder normale Mensch bei einem ungeplanten Rülpser, passierte etwas total Unerwartetes: Sie lachte. Sie prustete los und fing laut an zu lachen. Kleine Tropfen Sake schossen aus ihrer Nase und Mund, quer über den Tisch. Tah, also wirklich! Es war so absurd, dass ich auch anfing zu lachen. Erst war es nur ein spontanes Auflachen, aber dann steckte sie mich an und... irgendwann lachten wir beide so heftig, dass der Sake bald überall war außer in unseren Bechern.

Nachdem wir uns (oder besser sie sich) endlich beruhigt hatten, redeten wir noch ziemlich lange. Über das Sentou, Tsunade, Tsukino-san (offensichtlich hatte sie ihn schon kennengelernt) und... über alles mögliche eigentlich... und Naruko sorgte auch die ganze Zeit für Nachschub. Für reichlich Nachschub. Ich musste mich um nichts kümmern! Kaum vorstellbar, dass sie mit Tsunade Akiko verwandt sein sollte. Die beiden waren so unterschiedlich! Die Eine war eine Sklaventreiberin und die Andere... Im Grunde war sie gar nicht so übel. Vielleicht etwas naiv und vorlaut, dafür aber schlagfertig und überhaupt nicht schüchtern, ganz entgegen dem, wie ich sie anfangs eingeschätzt hatte. Es überraschte mich wie viel sie zu erzählen hatte und ich war ein geduldiger Zuhörer... Nach einer Weile schlug sie ein Spiel vor, bei dem es um Wahrheit und Pflichten ging, oder so. Als ich mit der Wahrheit dran war, wurde sie auf einmal ganz klein. So... anders.
"Sasuke?"
"Hm?" Was sie wohl jetzt für eine Frage hatte?
"Ich stell dir jetzt'ne Frage und du musst wirklich ehrlich sein."
"Macht Sinn." War ja nicht die erste Runde.
"Du darfst nich lügn!" Mädchen... Innerlich einem Face-palm nahe, wartete ich geduldig. Sie druckste rum oder überlegte, ich wusste es nicht genau... Bis sie mich ganz ernst anblickte.
"Sag Sasuke-kun, bin ich hübsch?" Wie bitte? Ich war kurz verdattert und hätte beinah laut gelacht, denn natürlich war sie das! Was war das denn für eine dämlich Frage? "Ich meine bin ich gelungen? Als Mädchen, meine ich?" Gelungen? Eigenartige Wortwahl...
Ich nahm all meine Ernsthaftigkeit, die ich zu diesem Zeitpunkt noch aufbringen konnte zusammen und antwortete: "Also ich finde schon, dass du gelungen bist." Ein kleines Lächeln konnte ich mir dennoch nicht verkneifen.
Sie schien erleichtert und schoss gleich nach: "Du findest mich also hübsch?... Gut! Also... so richtig gutaussehend, ja? Auch so, dass du mich zum Beispiel... küssen wollen würdest? So hübsch, ja? Also, so rein hypothetisch? Ich will ja nur wissen, wie..."
Whoa, Stop! Küssen? Wovon redete die denn da? Da klingelten bei mir die Alarmglocken! Wollte sie etwa, dass ich... War das der Sinn dieses Wahrheit-Pflicht-Spiel-Dingens? Hatte sie...

Ihr Blick war auf mich geheftet. Sie wartete. Erst jetzt merkte ich, dass ihr Kleidungsstück (was war es eigentlich?) ein wenig verrutscht war und ihren Busen arg betonte. Wieso hatte sie nochmal so wenig an? Man konnte ja alles sehen!
„Nun sag schon, Sasuke!" Sie hatte angefangen nervös auf einer Haarsträhne herumzukauen und das schmatzende Geräusch hallte in meinem Kopf. Speichel, Mädchen, Panik.
"Ähh, prinzipiell ja. Du siehst ja auch gut aus und so..." Bist du denn bescheuert? Du redest dich ja um Kopf und Kragen! Wer weiß, wo das noch hinführt!?
Triumphierend warf sie sich zurück: "Jippie!!" … nur um mir im nächsten Moment in die Arme zu springen! Ich verfiel in eisige Schockstarre während Naruko sich über irgendeinen Sieg freute, der mir verborgen blieb. Stattdessen pumpte mein Herz wie wild angesichts dieser unerwarteten und vor allem dreisten Nähe. Plötzlich hielt sie inne und ein irres Funkeln blitzte in ihren Augen. Ich war immer noch wie erstarrt als ich beobachtete wie ihre Hand sanft aber bestimmt auf meiner Wange landete. "Du bist ja auf einmal so ruhig, Sasuke-kun." Durch den dünnen Yukata spürte ich wie einer ihrer Zöpfe direkt auf meinem Bauch gelandet war. Völlig elektrisiert glitt mein Blick wie von selbst von ihren Augen zu dem kleinen roten Mund, an ihrem rundlichen Kinn vorbei, ihren Hals hinab, über ihr Brustbein und verweilte dann auf den kleinen Brüsten. Der Stoff gab jetzt noch viel mehr Preis. Dieses Mädchen war mit einer Art Weiblichkeit bespickt, mit der ich nicht umzugehen verstand!... Und was erwartete sie jetzt von mir? Was sollte ich tun? Was wollte ich tun?

„Du bist ja echt'ne Marke!“, lachte sie aus vollem Hals. Sie hielt meinen Nacken und ihre kleinen Fingerspitzen kitzelten dabei auf meiner Haut. Niemand fasste mich sonst dort an! Sie vergrub sie fest in meinen Haaren und krallte sich darin fest, während sie weiter angeheitert gluckste. Ob sie wusste, wie ihre Haare über mein Gesicht strichen und dass ihre Hand auf meiner Brust gelandet war!? Was machte sie denn hier? Das machte mich wahnsinnig!

Mit Narukos Körper so dicht an meinem, begann ich in Panik zu verfallen. Heißes Blut schoss mir in die Ohren und hinterließen ein Rauschen. So langsam begann ich zu verstehen. Sie wäre ja nicht hergekommen, wenn sie nicht... Sie hatte sich quasi selbst eingeladen. Und aufgefordert hat sie mich ja auch schon irgendwie... Manche Gelegenheiten sollte man sich vielleicht nicht entgehen lassen... Wenn sie es wollte, wieso dann auch nicht?... Ich biss mir auf die Lippe. Jetzt oder nie, dachte ich.

Ohne zu wissen, was ich da eigentlich tat, schoss ich ihr, wider meiner Natur und meinem Fluchtinstinkt, in einer Kurzschlussreaktion entgegen. Ich spürte, wie sich ihr kleiner Körper versteifte als meine Lippen auf ihren landeten.

HA! War ich das gerade?... Oh mein Gott, ich, ich... ich küsste!.. Kein Traum. In echt!

Warm und weich, stellte ich schnell fest. Und zart wie ihre restliche Erscheinung. Da ich nicht wusste, was ich jetzt tun sollte, war ich wie festgefroren. Dann spürte ich den leichten Sog, der entstanden war. Ich taute ein wenig auf und genoss es sogar bis sich ihre Lippen leise schmatzend von meinen lösten.


Nervös atmete ich aus und öffnete widerwillig die Augen. Es war, als wollte ich noch nicht aufwachen... Auch Naruko guckte überrascht. Ich spürte wie mein Herz wild gegen meinen Brustkorb hämmerte. Adrenalin, nichts weiter, versuchte ich mich zur beruhigen. Damit kannte ich mich aus. Aber ich hörte auch ihr Herz, wie es schnell ging, 'doki-doki-doki'.

Ihr süßer Mund formte ein rundes kleines „O“. Wie hatte es noch gleich geschmeckt? Salzig und sauer, aber auch weich. Wie... ein bitteres Kraut, das ich kannte... eine saure Frucht... ich hatte Schwierigkeiten, meine Gedanken zu ordnen.

Auf das kleine „O“ starrend, erinnerte es mich an die kleinen Mäuler der Kois9 im Park, wie sie feucht und hungrig nach Futter, nach Mehr schnappten... als es sich plötzlich glitzernd auf mich zubewegte. Was? Nochmal?...

Meine geweiteten Augen schlossen sich ganz automatisch als mich Naruko wieder küsste und ihre Hände langsam über meinen Kopf fuhren.

Mein Körper folgte dem Echo ihres Herzschlags, der den Takt vorgab. Für eine Millisekunde war ich fest entschlossen, alles in einem totalen Wachzustand zu erleben, aber bei der Art wie sie mich küsste und hielt, war mein Vorsatz wie ausgelöscht.

Gänsehaut prickelte über meinen Körper und überzog ihn mit einem statischem Netz. Es fuhr durch meine Muskeln, belebte meine Glieder und weckte einen unbekannten Hunger in mir. Ich wollte sie, genau so wie in meinem Traum.

Meine Lippen lagen auf ihren und meine Hände hielten das zarte Gesicht. Ihr Haar dagegen schien überall zu sein: es war in meinem Gesicht, meinen Händen; ich spürte es an meinem Hals und wie es über den Yukata strich.

Heißer Atem traf meine Haut, wenn sie ihren Mund öffnete um sich einen neuen Kuss zu holen und manchmal kreuzten sich unsere Atemzüge, wenn wir beide den gleichen Gedanken hatten. Meine Lippen kribbelten bei der neuen Berührung und dem fremden Nass. Für einen Moment gab es weder Raum noch Zeit, nur unsere Berührung, nur diese heiß-kalte Fusion. Ich spürte den Sog des fremden weichen Fleischs auf meinen Lippen. Es war ganz falsch und auch wieder nicht.


Sie packte mich fester und zog mich an sich. Unglaublich wie stark sie war!

Eine kleine Muräne schoss wie ein Blitz aus ihrer Mundhöhle und flitzte in meinen Mund! Ich erschrak. War das etwa ihre... Zunge? Der fleischige Fremdkörper verwirrte mich kurz, doch ihr Griff in meinem Haar hielt mich fest. Anscheinend wusste sie, was sie tat! Sie... hatte Erfahrung!!!..

Ich wartete angespannt. Es kitzelte. Vorsichtig durchforschte sie meinen Mund und berührte dabei meine Zunge. Ich wusste überhaupt nicht, was ich tun sollte. Das gefiel mir nicht, ganz und gar nicht! Nicht zu wissen, was ich tun sollte – mit einer fremden Zunge in mir!... Gerade als ich mich panisch von ihr lösen wollte, packte ihre andere Hand fest meinen Nacken und ein elektrischer Strom zischte meine Wirbelsäule hinab, meine Beine entlang bis hin in meine Zehen, wo diese sich kräuselten. Der Reiz überforderte mich sowohl physisch als auch psychisch. Völlig! Einerseits wollte ich mehr, gleichzeitig aber auch einfach nur mal atmen. Ihre Hand grub sich tief in meine Haare und krallte sich dort fest. Sie hielt mich eng an sich gedrückt und ich spürte ihren Herzschlag wie er schnell und stark ging. Meiner bildete das Gegenstück und zusammen war es ein rasendes Doki-Doki.

Plötzlich schob sich ihre Zunge noch tiefer in meinen Mund. Mich durchfuhr eine bebende Erregung. Es füllte mich vollkommen aus, das Gefühl sowie Naruko. Huch, erst war sie so klein gewesen und jetzt... Vielleicht schwellen Zungen ja genauso proportional zum Gefühl an, wie...? Herr im Himmel!... Ich... Das ist zu viel.. Input... auf einmal... Ich... STOP!


Ich weiß nicht genau wie, aber gefühlt unter Aufwendung all meiner Kräfte, schaffte ich es, mich von ihr lösen. Sie protestierte leise.

"Nicht aufhören..." Sehnsüchtig schmiegte sich ihr Körper an meinen und fast wäre ich auch wieder schwach geworden, doch...

Was war das eben? Ich schüttelte den Kopf. Diese... Stimme...
Verwirrt wich ich zurück und sah... in Narutos Gesicht. Naruto!

Er war knallrot, total zerzaust und atmete schwer. Mein Blick fiel auf den karierten Stoff, der lose um seine Hüfte hing. Das war doch... Narukos Kleidung, aber... auch Narutos! Verschwommen erinnerte ich mich, an die Szene im Vorratsraum... Naruto, vor dem Schrank...

Das... Was?... Wie??...


Der Zusammenhang, der sich mir in dieser Sekunde erschloss hätte bitterer nicht sein können. Das war kein Mädchen gewesen! Es war Naruto! Und zwar die ganze Zeit!... Ich hatte Naruto, hatte einen Kerl geküsst!!!
Explosionsartig schoss ich hoch und aus dem Zimmer. Ich war betrunken und außer Atem, doch irgendwie schaffte ich es nach draußen. Die kühle Luft traf mich wie der Schlag und ich verfing mich in der aufgehängten Wäsche. ARR! Wütend versuchte ich mich aus dem Gewirr hinauszuwinden und pfefferte sie schließlich in den Sand. Ich erkannte mein Shirt und klaubte die Teile zusammen, die mir gehören mussten. Der Yukata schnitt dabei scharf über mein erigiertes Glied, dass ich hätte schreien können... Doch der Verrat schnitt tiefer.


Worterklärungen:

  1. Konban wa  こんばんは:    Japanisch "Guten Abend".

  2. Hajimemashite.  はじめまして:    höfliche Anrede, in etwa "Wenn ich mich vorstellen darf?"

  3. desu  です:    höflich Japanisch "sein"

  4. Douzo yoroshiku.  どうぞ よろしく おねがいします:    Japanisch "Angehm.", wenn man jemanden zum ersten Mal trifft / kennenlernt. Ähnlich dem Englischen "Nice to meet you."

  5. O-namae wa nan desu ka.  お名前は何ですか:    Japanisch "Wie heißen Sie?" / "Wie lautet ihr Name?". o- dient als Höflichkeitspräfix.

  6. Chotto. ちょっと:    Japanisch "Stop."/"Halt."

  7. Kampai. / Kanpai. かんぱい:    Japanisch "Prost."

  8. -kun  :    Namensanhang für Jungen.

  9. Koi  :    Japanisch "Karpfen". Der japanische Begriff "koi", kann geschrieben auch "Liebe" bedeuten ;-) (Wink)

Was lange währt wird endlich gut. Bin zwar noch krank, aber das hab ich dennoch hinbekommen ^^

:heart: Kissu, kissu! :heart: (wer hat drauf gewettet?^^)
Sasuke x Naruko - True love by azhure99

And last, but not least: Question for Sasuke: How do you feel knowing that Naruto was your first kiss?
Ask Sasuke: First Kiss? by PlatedPegasus

Die Antwort auf die Frage erhaltet ihr... hoffentlich, in dieser Fanfic? ...
Ich hatte kurz daran gedacht, den Teil zu splitten, aber dann dachte ich mir, Mann, hau raus die Sch*iße XD
Ich hoffe, ihr seht es mir nach... LIKE? or DISLIKE?
War das OK als "first kiss scene"?

Sentou (1) - So ein Volltrottel
Sentou (2) - Das zahl ich dir heim
Sentou (3) - Die Gelegenheit, Konoha
Sentou (4) - Das nenn ich eine Zielscheibe
Sentou (5) - Dann lass uns ins Sentou gehen
Sentou (6) - Rein von von Salz, von Yuzu, von Heu
Sentou (7) Diese Wette gewinne ich
Sentou (8) Mit gefror das Blut in den Adern
Part 9 - HERE (my fave part to be honest ^^)
Sentou (10) Ohayou, Sasuke
Sentou (11) Tch. Usuratonkachi.
Sentou (12) Ohne dieses Gefuehl
Sentou (13) Was im Onsen passiert, bleibt im Onsen
Sentou 14) Ich fuehlte mich besser, und auch nicht
Sentou 15) Es war mehr ein Knurren als ein Wort
Sentou 16) Auf ALLES gefasst
Sentou 17) Er wird doch nicht...
Sentou 18) Siehst du, es gibt nichts zu sagen
Sentou 19) Ich wollte alles ausblenden
Sentou 20) Diesmal waehlte ich den anderen Weg
Sentou 21) Es war an der Zeit
Sentou - Nachwort, Danksagung, Copyright
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Comments43
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MalvaLunaLynx's avatar

hahahahahhaaha, jetzt weiss ich was vor sich geht. Naruto no jutsu, eeeeh sexy no jutsu.


Hahahahha, spontane reise, keine zeit zum packen…. Jaaaaa ganz sicher.

Rülpsen macht doch spaaasss!

Hahah, sag sasuke, bin ich hübsch? Bin ich gelungen:D:D

ja langes haar hat es so ansich überal zu sein, auch unter die achseln des nachbars… sogar beim spazieren gehen:D

die überforderung ist sehr gut geschrieben, kann gut folgen, und verstehen was abgeht in ihm, und bin erinnert an eben unseres gespräch über die teenager Jungen, die armen…


hhahaha, das böse wäschenetz fängt Sasuke. Ja, sasuke, diesen Verrat haste nicht erwartet, wie auch…;)